Quelle: Christian Halling, WNZ.

TV Hüttenberg hat erste Testreihe durchgeführt.

Die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg haben sich am Donnerstagabend einem Corona-Test unterzogen. Dieser ist für den Test- und Ligaspielbetrieb zwingend vom Ligaverband vorgegeben – aber nicht ganz billig.

Auch das gehört zum Arbeitsfeld eines Mannschaftsarztes: Dr. Georg Springmann nimmt einen Corona-Abstrich

Hüttenberg. Der Raum, wo sich normalerweise die Zeitnehmer im Hüttenberger Sportzentrum auf die Spiele vorbereiten, ist an diesem Donnerstagabend kurzerhand zum Behandlungszimmer umfunktioniert worden. Nicht an der Uhr, sondern am Röhrchen, in dem ein steriler Abstrichtupfer untergebracht ist, dreht hier heute Mannschaftsarzt Dr Georg Springmann, der gemeinsam mit seiner Assistenzärztin Julia Ketteler die Spieler, Betreuer und Funktionäre des Handball-Zweitligisten TV Hüttenberg einem Corona-Test unterzieht.

„Ich erwarte gute Ergebnisse“, gibt Geschäftsführer Fabian Friedrich, nachdem sein Abstrich wieder steril verpackt ist, dem Orthopäden und Unfallchirurgen, der eine Praxis in Ehringshausen führt, mit einem Schmunzeln auf den Weg. Die Laune ist gut, trotz des nicht gerade schönen knapp einstündigen Anlasses im Anschluss ans Mannschaftstraining. Mit Dieudonné Mubenzem parliert der Doc locker auf Spanisch, Patrick Jockel wird die „schönste Mundöffnung des Abends“ attestiert, Christian Rompf schildert Springmann kleinere Wehwehchen.

Der kurze Abstrich am Rachen tut hingegen gar nicht weh. „Die erste Testreihe mit 30 Röhrchen geht nun ins Bioscientia-Labor Mittelhessen und wird dort innerhalb von 24 Stunden ausgewertet. Das geht ganz schnell, Montag testen wir dann erneut“, erklärt Springmann.

Klingt alles auf den ersten Blick ganz einfach. Doch es gibt ein großes Problem, was im Handball-Profibereich sicher nicht nur den TV Hüttenberg umtreibt: Das Betriebs- und Hygienekonzept des Handball-Ligaverbands HBL sieht zwei Testreihen innerhalb weniger Tage vor, damit die Teams überhaupt Test- oder später Ligaspiele bestreiten dürfen, „doch bisher ist überhaupt nicht klar, wer die Kosten tragen soll“, hadert Geschäftsführer Friedrich, der das Thema in den Ligatagungen stets auf der Agenda hat.

Fürs erste hat Teamarzt Georg Springmann 70 Stäbchen für die notwendige Corona-Testreihe bestellt, damit der TVH zeitnah ein Testspiel austragen kann. Kostenfaktor: mehrere Tausend Euro. Zur Verdeutlichung: Ein einziges Teströhrchen kostet zwischen 60 und 100 Euro. Für einen gewöhnlichen Handball-Zweitligisten über eine ganze Saison kaum zu stemmen. Es braucht demnach mehr Antworten als ein negatives Testergebnis.

Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung vom Freitag, 7. August. Text und Bilder: Christian Halling

(Foto: Christian Halling)